3D-Becklampenmodell
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"Uhrwerklose elektrische Bogenlampe" von O. Arendt,
(Sonderdruck der Elektrotechnischen Zeitschrift 1910, Heft 35")

Die Becklampe

Aus dem Katalog der Deutsche Beck-Bogenlampen-Gesellschaft:
Budapester Becklampe
Fotografie: Dr. S. Jeszensky, Elektrotechnisches Museum, Budapest
     Der sehr einfache und solide Bau des Becklampenmodells von 1907 geht aus folgenden Erläuterungen und Abbildungen hervor, von denen die linke eine äußere Ansicht des Modells mit eingesetzen Kohlen und abgenommenem Gehäuse zeigt. Bis in die ersten Jahre der Bogenlampen-Konstruktionsversuche lassen sich die Bestrebungen der Erfinder zurückverfolgen, das Regelwerk zur Einstellung der richtigen Lichtbogenlänge und zum Nachschub der Kohlen ohne Uhrwerksmechanismus auszubilden.
     Die Beck-Bogenlampe, die zur Gruppe der Flammenbogenlampen mit nebeneinander stehenden und einander zugeneigten Kohlenstiften gehört, ist ohne Regulier- oder Uhrwerk so ausgeführt, daß die Lichtbogeneinstellung lediglich nach elektromagnetischem Prinzip erfolgt, wobei Spannungsänderungen im Netz auf die Lampe nicht einwirken können (Einstellung der Stromstärke). Der Kohlennachschub erfolgt selbsttätig und lediglich unter Einwirkung des Eigengewichtes der Kohlen.
     Die Einführung der Becklampe in die Praxis datiert aus dem Jahre 1905.
Becklampen-Skizze Damals war es ihrem Konstrukteur, dem Ingenieur Heinrich Beck, gelungen, die mechanischen Unvollkommenheiten des regulierwerklosen Lampensystems in dem Maße zu beseitigen, daß die Konstruktion in Bezug auf Einfachheit, Stabilität und Unempfindlichkeit gegen schonungslose Behandlung sowie Stetigkeit des Lichtbogens den praktischen Anforderungen entsprach.
     Die rechts dargestellte Skizze zeigt einen Schnitt durch das Lampensystem. Das Gestänge besteht nur aus den beiden Stäben aa1. Diese verbinden die obere Kappe mit dem Reflektor und dienen auch als Führungsstangen für die beiden Kohlenstäbe bb1, welche - in spitzem Winkel angeordnet sowie durch ihr eigenes und das Gewicht des Kohlenhalters beeinflusst - frei abwärts gleiten können.
     Die Profilkohle b setzt mit ihrer Längsrippe auf eine Metallauflage auf. Die runde Kohle b1 ist mit der Rippenkohle durch die Schiene d, auf welcher die Rolle e läuft, zwangsläufig gekoppelt. Der Kohlenhalter der Elektrode b1 ist oben bei f drehbar gelagert. Das untere Ende dieser Kohle wird am Reflektor durch einen Schieber g hindurchgeführt. Eine Hilfsplatte h dieses Schiebers bewirkt einen möglichst vollständigen Abschluss des oberen Lampenraumes gegen den Brennraum. Der Schieber g wird von dem Elektromagneten i derart beeinflusst, daß bei stromlosem Zustand das Eigengewicht des Kernes k die bewegliche Kohle b1 gegen die Rippenkohle b drückt.
Der Elektromagnet selbst ist bei der Gleichstromlampe vollständig eisenumschlossen und enthält nur wenige Windungen ausschließlich dicken Drahtes, deren Durchbrennen nicht zu befürchten ist. Oberhalb des Magneten befindet sich eine Luftpumpe l, in welcher sich ein Graphitkolben m bewegt. Beim Hochziehen des Magnetkernes legt sich die Ventilscheibe n gegen die Öffnung in dem Kolben, wodurch ein luftdichter Abschluss erfolgt, sodaß eine sehr kräftige Dämpfung der Hubbewegung eintritt.
     Die Brennenden der Elektroden sind von einem zweiteiligen Schamottenreflektor p umgeben, welcher in dem Brennteller der Lampe liegt. Nach Lösen einer Schraube q kann die Auflage zwecks eventueller Reinigung herausgenommen und durch Zuziehen erwähnter Schraube wieder genau in ihre alte Lage gebracht werden, sodaß eine Veränderung der Justierung nicht eintritt. Der Schamottenreflektor p ist nach Entfernung der Auflage c und Lösen zweier Schrauben herausnehmbar.
     Durch die eigentümliche Ausbildung der Stützkante findet zu gleicher Zeit eine seitliche Begrenzung des Lichtbogens statt, wodurch eine Beruhigung des Lichtes erzielt wird. die zweite Elektrode a1 ist mit der mit Abbrennkante versehenen Kohle zwangsläufig durch eine Kette (s), welche über zwei Rollen p und q läuft, gekoppelt, sodaß sie die nachsinkende Bewegung mitmacht (siehe nachfolgende Abbildung). Diese Koppelung gestattet eine vollständig reibungsfreie Bewegung des drehbaren Kohlenhalters.
     In Helios, der Zeitschrift für Elektrotechnik stand in der Ausgabe vom 14.9.1904 neben dieser Beschreibung weiter zu lesen:
Wenn noch bemerkt wird, daß der Herstellungspreis der Becklampe zufolge ihrer unerreicht einfachen Konstruktion ungewöhnlich niedrig ist, so wird man ohne weiteres zugeben müssen, daß diese neue Bogenlampe (...) eine vorzügliche Lösung der Bogenlampenfrage bedeutet. Es sei übrigens erwähnt, daß die Becklampe auch mit gewöhnlichen Kohlenstiften betrieben werden kann, wobei natürlich der Nutzeffekt wesentlich geringer ist als bei der Verwendung von Effektkohlen. In Deutschland, England und Amerika soll die Becklampe demnächst auf den Markt gebracht werden.