Charles Proteus Steinmetz wurde 1865 in Breslau geboren. Nachdem er sechs Jahre eine eine Vielzahl von Fächern an der Universität Breslau studiert hatte, floh er 1888 aus Deutschland, um einer Festnahme wegen seiner Mitgliedschaft in einer sozialistischen Studentengruppe zu entgehen. Er verbrachte ein Jahr in der Schweiz und kam dann 1889 in die USA.
Steinmetz fand eine Beschäftigung als technischer Zeichner für Eickemeyer und Osterheld, einem Hersteller elektrischer Anlagen in Yonkers. Zu dieser Zeit waren die Elektroingenieure damit beschäftigt, die Wirkungsgradverluste in elektrischen Apparaten zu reduzieren, die im Zusammenhang mit wechselndem Magnetismus auftraten. Die Gesetze dieses Leistungsverlustes waren völlig unbekannt, und viele Ingenieure zweifelte an seiner Existenz. Steinmetz jedoch, dem die Aufgabe gestellt worden war, einen Wechselstrom-Kommutator-Motor zu berechnen und zu entwerfen und der den Hysterese-Verlust bestimmen wollte, leitete das Gesetz der Hysterese von den bestehenden Messdaten ab. Er setzte dies mit einer aufwendigen Testserie mit jeder verfügbaren Eisenprobe fort, um das Gesetz zu |
beweisen und seine Anwendung zu vereinfachen.
1892 hielt er zu diesem Thema zwei Vorträge am American Institute of Electrical Engineers.
Im selben Jahr übernahm die neugegründete General Electric Company die Eickemeyer und Osterheld Firma, und Steinmetz begann seine einundreißigjährige Karriere bei General Electric. Er kam zuerst in die Berechnungs-Abteilung und wurde am Ende seines zweiten Jahres bei GE zum Beratenden Ingenieur, eine Position, die er für den Rest seine Lebens innehatte. Während er in Yonkers mit seinen Magnetismusstudien beschäftigt war, studierte Steinmetz Wechselstrom-Phänomene, die zu dieser Zeit noch wenig verstanden wurden und sehr komplex waren. Durch die Anwendung reiner Mathematik fand er eine Methode, die Wechselstrom-Theorie auf die Basis einer praktischen Berechnung zu reduzieren. Er stellte diese neue Methode 1893 auf dem Internationalen Elektrotechnischen Kongress in Chicago vor. Er fand sich dort in einer unnahbaren intellektuellen Einsamkeit wieder, da praktisch niemand seine Theorie verstehen oder seine Methode anwenden konnte. Durch die Veröffentlichung einiger Textbücher führte er schließlich ein klares Verständnis seiner symbolischen Methode herbei, die nun allgemein bei Wechselstrom-Berechnungen angewandt wird. Als dittes Forschungsgebiet beschäftigte er sich daraufhin mit dem Phänomen der Blitze. Steinmetz begann eine systematische Studie dieser Naturerscheinung, indem er die Ergebnisse periodisch ab 1907 publizierte. Diese Arbeit kulminierte 1921 in dramatischen Experimenten, die künstliche Blitzerzeugung im Labor erbrachten. Zusätzlich zu seiner Berater-Tätigkeit und seinen Veröffentlichungen war Steinmetz auch Professor für Elektrisches Ingenieurwesen (1902-1913) und Professor für Elektrophysik (1913-1923) an der Union University in Schnectedy und las im ganzen Land über elektrische Themen. Zur Zeit seines Todes 1923 hielt er mehr als 200 Patente. aus History of GE |