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Elmar A. Sperry und die Sperry Gyroscope Company
(Übersetzter Auszug aus A Short History Of Sperry Marine)

Elmar A. Sperry
        Die Sperry Gyroscope Company wurde am 19. April 1910 gegründet - ohne Fremdfinanzierung, ohne Produkte, ohne Angestellte, aber mit "unstillbaren Enthusiasmus". Sperry Gyroscope entwickelte sich dann in der Folge zu einem multinationalen technologischen Kraftwerk, das auf der ganzen Welt bekannt war.
     Elmer Ambrose Sperry wurde 1860 in Cortland, New York, geboren und zu einem bekannten Ingenieur und Erfinder, der weltweit für sein technisches Talent und seine hartnäckige Begeisterung für alles Mechanische respektiert wurde.Wie ein ähnlicher Erfinder seiner Zeit, Thomas A. Edison, erstreckten sich die Interessen Elmer Sperrys auf viele Gebiete. Wie Preston Basset, President von Sperry Gyroscope 1950 anlässlich des vierzigjährigen Firmenbestehens sagte, "Mr. Sperry war in erster Linie ein erfinderischer, sich der Mechanik widmender Yankee, von einer Rastlosigkeit, die seine Mitmenschen motivierte".
     Sperry beteiligte sich an der Entwicklung von Dynamos, Minen-Ausrüstung, Strassenbahnwagen, elektrischen Autos, Batterien, an Erfindungen auf dem neuen Feld der Luftfahrt sowie an vielem anderen. Seine Interessen, wie jene Edisons, waren vielfältig und führten ihn von einer Herausforderung zur nächsten. Als Elmer Sperry 1930 starb, hielt er die Rechte an 360 Patenten.
Sperry-Kreiselkompass C.A. Bohnenberger wird allgemein das Verdienst der ersten verzeichneten Kreiselkompasskonstruktion zugeschrieben. L. Foucault, der mit dem Pendel-Versuch Berühmtheit erlangte, kam 1851 als erster auf die Idee, den Kreisel als Trägheitsreferenz zu nutzen. 1890 wurde der elektrisch betriebene Kreiselkompass von G. M. Hopkins erstmalig eingesetzt.
     Einiges führte dann dazu, dass sich der Kreiselkompass von einem Kinderspielzeug oder einer Erfinder-Kuriosität zu einer einsetzbaren Technologie entwickelte. Das war zum einen der vermehrte Einsatz von Stahl beim Bau von Schiffen, was die Notwendigkeit zur Folge hatte, die Unzuverlässigkeit magnetischer Kreisel auf einem Stahlschiff zu überwinden. Schließlich bereiteten die Großmächte die Führung von Unterwasserkriegen vor - in Stahlrumpfschiffen.
     In diesem Zeitalter von Edison, Bell und den Wright Brüdern, suchten zwei Erfinder beiderseits des Atlantiks nach Lösungen für diese Probleme: Dr. H. Anschutz in Deutschland und Elmer Sperry bauten beide auf den Eigenschaften des Kreiselkompasses auf: Stabilität und Präzision. Ein Kreiselkompass wird immer in Richtung eines ganz bestimmten Punktes im Raum zeigen, wenn er keinen Störungen ausgesetzt ist. Wenn Kräfte auf ihn einwirken, wird er im rechten Winkel zu der ausgeübten Kraft reagieren. Diese Charakteristik eines Kreisels kombiniert mit zwei anderen Präzisionselementen, der schwingenden Anordnung und der Dämpfung erlaubten eine klare Nordbestimmung. 1908 liess Dr. Anschütz den ersten nordsuchenden Kreiselkompass beim britischen Patentamt patentieren (Pat.-Nr. 10382/08). Im selben Jahr erfand Elmer Sperry den ersten ballistischen Kreiselkompass, der vertikale Dämpfung einschloss (sein Gerät wurde darauf 1911 beim Britischen Patentamt mit der Patent Nummer 15669/11 patentiert). Beide Geräte waren vom Ein-Pendel-Typ.

Sperry bei der Gyrokompass-Installation auf der Princess Ann, 1911, aus: Thomas P. Hughes, Elmer Sperry. Inventor and Engineer. London 1971
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